Die Galerie auf Zeit

RENATE SCHÜRMEYER

1957 geboren in Berlin
1980 - 84 Studium an der Fachhochschule Ottersberg, Diplom
Mitglied im Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern e.V.
Mitglied im BBK Schleswig-Holstein
2002 Stipendium des Landes Schleswig-Holstein in Lübeck
seit 2003 Lebt und arbeitet in Jeese in Mecklenburg

Ausstellungen (Auswahl)

2005 "Was ist Glück?", Ostholstein-Museum Eutin
2003 Kunstkreis Schenefeld; mit Manfred Holz
2001 Kunstverein Heide; mit Riccarda Wyrwol u. Urte Girnatis
1998 Galerie EL, Lübeck
1997 "Bilder und Lyrik", Künstlerzentrum Engelswisch, Lübeck

2002 Initiatorin des Projektes "Künstlerinnenbücher"
1998 Initiatorin des Projektes "DOMINO"

seit 1988 Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

2008 Künstlerhaus Schloss Plüschow
Künstlerinnen aus Nordwestmecklenburg
2008 Bad Hersfeld, Galerie auf Zeit
2008 Braunschweig, Sommergäste
2008 Wismar, Altwismarstr. 23 "Hinter den Türen"
2007 Schwaan, Kunstmühle Schwaan "X Positionen"
2007 Licherode, Internationales NaturKunstForum
2006 Bad Malente, Kunst im Kurpark
2005 Rensburg KiC, Kunst und der Carlshütte
2003 Bad Malente, Kunst im Kurpark
1998 Museum Baden, "Scharf mit allen Sinnen"
1998 Leipzig, Haus des Buches, "Das kleine Format"
1996 Landesmuseum Meldorf, Ausstellung zum Meldorfer Kunstpreis
1995 Saarbrücken, Saarländisches Künstlerhaus, "Ursprung Zivilisation"
1992 Mainz, Ausstellung zum Mainzer Kunstpreis Eisenturm
1992 Heidelberger Kulturtage
1990 Rastede, Kunst im Palais

Arbeiten in privaten und öffentlichen Sammlungen u.a.:

Possehl-Stiftung, Lübeck;
Sparkassen- u. Giroverband Schleswig-Holstein; Schleswag

Kunst im öffentlichen Raum:

2003-2004 Berufsschule und Berufsbildungsstätte Travemünde
der Handwerkskammer Lübeck
2002 Wasser- und Schifffahrtsamt Lauenburg, Neubau

Renate U. Schürmeyer ist in der Ausstellung in Erfurt mit Objekten aus zwei Werkreihen und mit Malerei vertreten. Die Arbeiten setzen sich in Motiv, Technik und Farbwahl voneinander ab und haben doch ein verbindendes gemeinsames Thema: Erinnerungen an Momente und Erfahrungen. Diese Erinnerungen greifen zurück auf persönlich Erlebtes bis Alltägliches und wirken wie ein Spiegel für den Betrachter. In verschiedenen Variationen nimmt sich die Künstlerin immer wieder dieses Themas an.
In den kleinen Gefängnissen begegnen uns Fetische des Alltages. Indem wir hineinschauen werden wir Teil von ihnen. Sie halten uns gefangen, berauben uns oft unserer Freiheiten ohne dass wir uns dessen bewusst werden. Und wenn wir uns selbst anschauen sehen wir uns eingeschlossen von Objekten, die uns festhalten. Sie bestimmen uns, wir akzeptieren sie, wir machen uns dazu keine Gedanken. Die Künstlerin wählt ein unwirkliches blau, das Sehnsucht symbolisiert und zugleich friedlich und zurückweisend wirkt.
In der Reihe Die Süße des Südens greift sie auf die Verfälschung zurück, die uns so manche Erinnerung beschert. Hier ist es ein lange zurückliegendes Urlaubserlebnis, eine Italienreise. Nur noch unklar und verschwommen ist das Bild davon. Aber es ist in seiner Stimmung präsent: die Reise war lieblich und angenehm, sie hat im Kopfe inzwischen einen Zuckerguss bekommen. Keines der Bilder zeigt Details. Personen und Gegenstände wirken wie Schatten, so wie sie eben im Gedächtnis geblieben sind. Die Bilder sind klein und aneinander gereiht wie eine endlose Kette.
Die Reihe Tagebücher ist das was der Titel besagt, tägliche Aufzeichnungen. Und so, wie man sich der verflossenen Tage spontan und zufällig erinnert, brauchen auch sie keine Ordnung. Stimmungen, Eindrücke sind zu Farben geworden. Sie bleiben, sie assoziieren sich neu, sie suchen Tage ähnlicher Empfindungen oder der Gegensätze. Was die Künstlerin als persönlichen Weg Tag für Tag fixiert hat, kann für jeden Betrachter eine Spur durch die eigene Vergangenheit weisen. Renate Schürmeyer setzt auf die Interaktion mit den Betrachtern. Sie geht in Zwiesprache, verweist auf seine Empfindungen und erschafft damit ein zutiefst emotionales Werk.