ANNE-KATRIN ALTWEIN
VITA
1984 Diplom Halle/ Burg Giebichenstein,
Hochschule für Kunst und Design
1984-89 Designerin/ Grafikerin in der Industrie
seit 1.4.1989 selbständig
1999/2000 Frankreich: Stipendium und Arbeitsaufenthalt in der
CITÉ INTERNATIONALE DES ARTS PARIS
2001 Einladung Norwegens: Arbeitsaufenthalt im Ambrosiahuset
und Ausstellung im HordalandMuseet, Bergen, Norwegen
2001 Lehrauftrag: Visualisierungen an der Hochschule für Musik
Franz Liszt Weimar
2002 Wilhelm-von Kuegelgen-Stipendium
2007 Stipendium KKV-B auf Einladung Schwedens
2009 Studienreise nach Brasilien, Paraguay, Argentinien
Lebt und arbeitet in Weimar
Ausstellungen (Auswahl)
2011 Städtische Galerie Budapest und
Burgenländische Galerie Eisenstadt,
EU-Art-Network: VIVAT LISZT - Tour d'Europe
2010 Vodnjan - Dignano/ Kroatien , ARTE IN SITU Casa Rosana
2010 galerie auf zeit, Rüsselsheim
2009 BIENNALE IN VENEDIG, ITALIEN, im Palazzo Albrizzi
2009 Internationales Kunst-Symposium Linz09 und
Ausstellung in Traun und Eisenstadt
2005 Aufruf: Zur Neuerfindung der verbrannten Bücher
der Bibliothek Anna Amalia Weimar
2003 Marianne-Brandt-Sympiosium
1998 Solo-Ausstellung in TUFA Trier
1998 Solo-Ausstellung in Kunsthalle Weimar
1996 Frankreich, Amiens: Solo-Ausstellung im Centre Culturel
Arbeiten im öffentlichen Raum u.a. in Weimar, Erfurt, Apolda,
Pößneck, Jena, Sömmerda, Lübbenau
Zu den Arbeiten
Die bildhauerischen Arbeiten von Anne-Katrin Altwein sind vielfältig und erscheinen nur auf den ersten Blick gegensätzlich. Mit ihren Bronzen hat sie hier ein Werk fortgesetzt, in dem Bewegung, Leichtigkeit und Ausdruck im Vordergrund stehen. Es gilt ihr, die Form zu zeigen und nicht sie zu füllen.
Die Bronzen Belebte Stäbe entstehen nicht aufbauend von unten her, sondern schwebend im Raum. An Fäden, die sie von der Decke abhängt, werden Stäbe aneinander gefügt, bis sie wie ein zartes Skelett über dem Boden schweben. Diesen Stäben fügt sie in immer wiederholten Arbeitsgängen Substanz zu, bis sie zu abgeschlossenen Figuren geworden sind. Doch es sind keine Marionetten, die sie erschafft, sondern eigene Lebewesen. Sie kommen uns bekannt vor, als hätten wir sie schon einmal gesehen.
Die Skulpturen scheinen zu leben, ihre augenblickliche Position ist wie ein Innehalten im Lauf oder im Tanz. Und dabei bewegen sie sich, geben nach, beobachten, warten auf den nächsten Schritt.
Alles Volumen Gebende hat die Künstlerin weggelassen oder besser: nicht hinzugefügt. Reduziert auf das Spezifische, treten sie uns als Tiere gegenüber. Dem Augenblick folgend, erwarten sie ein neues Ziel. Ihr zarter Körper kann sich anpassen, lauernd auf ein Opfer, dem sie folgen wollen. Sie möchten begleiten und nicht am Orte verharren.
Anne-Katrin Altwein hat ihren Plastiken Leben und Charakter gegeben. Sie hat eine eigene Welt geschaffen, aus der sie uns Besuch schickt. Die aneinander gefügten Stäbe haben sich verbunden, wurden belebt und bevölkern nun den Raum, in dem wir sie treffen.
In ihren Steinskulpturen hat Anne-Katrin Altwein ihre Figuren auf eine geschlossene Form reduziert, die das Individuelle im ganzen Körper zeigen. Sie nehmen sich selbst in Schutz vor der Welt. Mit den Belebten Stäben geht sie einen entgegen gesetzten Weg. Die Welt mit ihren Eindrücken, Gefahren, immer wechselnden Situationen wirken auf die Belebten Stäbe, sie sind gedrückt, gestoßen. Aber sie sind zugleich voller Selbstbewusstsein. Sie fliehen nicht, sie suchen. Der Titel 'Zeitgeistbegleitend' stand Anne-Katrin Altwein für diese Figuren zeitweilig im Sinn. Da ist etwas zu erkennen, das sich nicht festsetzen will. Immer offen und neugierig, den Blick nicht verstellt und bereit, ein Wagnis einzugehen.