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Ulrich Rudolph



Die Fotografien Ulrich Rudolphs sind wie eine Dokumentation von Gegenständen, die von Menschen zurückgelassen wurden. Nicht nach ihrem Gebrauch oder ihrem Zweck fragen die Fotografien, oder weshalb sie zurückgelassen wurden.
Rudolph hält nur fest, was er vorfindet: ein Arrangement, das abstrahiert von den Dingen, die offensichtlich zu erkennen sind.
Damit betritt der Künstler ein ästhetisches Feld, das zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion liegt. Es entsteht eine Spannung, die den Blick anzieht.
Der Betrachter sucht nach Bekanntem, hält an den klaren Objekten des Bildes fest und löst sich wieder, um die abstrakte Komposition zu erkennen.
Ulrich Rudolph hat die Fähigkeit, wie zufällig erscheinende Situationen aufzufinden, den Reiz des Augenblickes wie ein Stillleben zu sehen und festzuhalten. In einem Moment werden Strukturen deutlich, fächern sich Farben und Formen auf, bilden sich Kontraste.
Die Materialität wird deutlich. Eisen, Holz, Stein, Kunststoff, Stoff sind zu erkennen und verlieren sich, werden flächig wie eine Farbkomposition.
Diese Stillleben erwecken den Eindruck des Erwartens. Bewegung ist vorüber, wie gefroren. Fast nutzlos und unaufgeräumt wirken die festgehaltenen Momente.
Und doch könnte sogleich ein Mensch ins Bild treten, der etwas sucht, wegräumt, vorbei geht, neue Ordnungen schafft. Schon im nächsten Augenblick kann sich alles verändern. Es wurde hinterlassen ohne erkennbare Absicht. Diese entsteht erst durch den Künstler, der die ästhetische Qualität erfasst, dem Bild die Orientierung verleiht.


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27. September - 8. November 2008

Magdeburger Allee 73-75
99086 Erfurt

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